Vernissage zum Kindermuseum

Am Sonntag, den 27. Oktober 2019 wurde die Ausstellungseröffnung des diesjährigen Kindermuseums mit einer stilvollen Vernissage in den Räumen des Puppenmuseums Coburg gefeiert. Die „Hausherrin“, Frau Spiller  begrüßte die anwesenden Gäste und bedankte sich dabei für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Initiative Stadtmuseum Coburg, bevor Herr Koch als Organisator von Seiten des Vereins vor den Vitrinen mit den Exponaten aus den Städtischen Sammlungen eine Einführung hielt. Dabei zeigte er vor allem die Fülle an Objekten aus den Bereichen „Lichtquellen“ oder „Mein Coburg“ auf. Außerdem wurden insbesondere Informationen gegebenen, wie die ausgestellten Stücke hergestellt wurden, unter welchen Umständen sie in den Fundus der Städtischen Sammlungen gekommen sind oder welche Bedeutung sie für Coburg und – im Rahmen des „Kindermuseums“ – für Kinder haben. Auch die „digitale Zukunft“ hält Einzug, denn ergänzende Informationen können sich Besucher mit Hilfe von QR-Codes an den Vitrinen zu den Schaustücken herunterladen. Und für die kreative Gestaltung der Kinder stehen „alte Sachen“ wie Fotoapparate bereit, womit – wie im letzten Jahr –  „eigene“ Vitrinen aufgebaut werden können. Deutlich wurde dabei immer, wie entscheidend es ist, dass weiterhin zeitgeschichtlich wichtige Objekte wie etwa zum Thema „30 Jahre Mauerfall“ gesammelt, aufbewahrt und schließlich gezeigt werden können. Als Vereinsvorsitzender bedankte sich Herr Appeltshauser bei den beiden Organisatoren und überreichte als Zeichen der Anerkennung ein Blumengebinde an Frau Spiller. Mit Gesprächen, Gebäck und Getränken klang die sonntägliche Feier gemütlich aus.

Kindermuseum 2019

Auch in diesem Jahr nimmt unser Verein in den Herbstferien vom 28. Oktober bis zum 2. November 2019 mit einem „Kindermuseum“ teil an der Coburger Kinderkulturwoche. Die Idee ist, allen Kindern aus Stadt und Landkreis Coburg die Möglichkeit zu geben, mit möglichst vielen Ihrem Alter und Entwicklungsstand entsprechenden kulturellen Angeboten in Kontakt zu kommen. Deshalb haben Frau Spiller von Seiten des Puppenmuseums und Herr Koch für den Verein wieder eine Ausstellung mit Objekten aus dem Fundus der Städtischen Sammlungen mit kindgerechten Themen und Erklärungen zusammengestellt.

 

Neu seit diesem Jahr ist der Ausstellungsort, das Puppenmuseum, da hier von den Vitrinen bis zur Aufsicht ein reibungsloser Betrieb garantiert ist.

 

Herr Koch führte durch die Ausstellung und erläuterte Interessierten die Intention. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie dort auch in den nächsten Jahren begrüßen dürfen.

 

Rückblick: Lesung mit Eckart Conze

Am 29. Mai stellte der aus Coburg stammende Historiker Prof. Eckart Conze sein Buch „Die große Illusion“ im gut besuchten Haus Contakt vor. Eingeladen hatten – unterstützt von „Demokratie leben“ – das Evangelische Bildungswerk, die Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Erinnerungskultur“,   die Buchhandlung Riemann sowie die Initiative Stadtmuseum Coburg e. V..

   

Typisch British, very deutsch

„Volksfest in der Rosenau“ oder höfisches Zeremoniell?

Das Schaustück des Sonneberger Handelsvereins für die Weltausstellung von 1851

Ein Beitrag der Initiative Stadtmuseum Coburg e. V. und der Eisenbahnfreunde Steinachtalbahn e.V. zur Ausstellung „Typisch British, very deutsch“ im Puppenmuseum

Für weitere Angaben und das Begleitprogramm aktivieren Sie bitte den Link Faltblatt in PDF.

Die Ausstellung  war zu sehen bis Ende Oktober 2019 im Puppenmuseum.  Bis Anfang Januar wurde sie dann im Foyer des Rathauses in Rödental gezeigt.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzten sich Gewerbeausstellungen mit dem Ziel der Förderung von Industrie und Handwerk immer mehr durch. Es gehört zu den großen Verdiensten des Prinzen Albert, mit der Weltausstellung von 1851 in London in diesem Sinne erstmals ein anerkanntes Forum von internationalem Rang geschaffen zu haben.

Die Spielzeughersteller der Region waren vertreten mit der Figurengruppe „Gulliver in Lilliput“ des Sonneberger Fabrikanten und Kaufmanns Adolf Fleischmann und mit dem Schaustück „Volksfest in der Rosenau“, das auf Initiative des Sonneberger Handelsvereins vom Fotografen und Zeichenlehrer Nicolas Horn entworfen und eigens für die Weltausstellung hergestellt wurde.

Nach dem Ende der Ausstellung wurde das Schaustück versteigert und gilt seither als verschollen. Erhalten sind 14 Entwurfskizzen und eine Farblithografie, auf der es in Teilansicht an dem Ort zu erkennen ist, an welchem es im Kristallpalast stand.

Aufgrund unzureichender dokumentarischer Grundlagen ist eine genaue Rekonstruktion des Schaustückes nicht möglich. Um einen Eindruck, zu vermitteln, wie es ausgesehen haben könnte, haben die Eisenbahnfreunden Steinachtalbahn ein Modell in verkleinertem Maßstab angefertigt und die Initiative Stadtmuseum hat dazu die historischen Hintergrundsmaterialien zusammengestellt.

Unser Beitrag kann auch Aufschluss darüber geben, was im Bezug auf den Ausstellungstitel damals als „typisch British“ oder als „very deutsch“ verstanden wurde.

In einem parlamentarisch geprägten Land wie England mit seiner industriell fortgeschrittenen Gesellschaft war „very deutsch“ noch immer mit der Vorstellung einer gewissen Rückständigkeit verbunden. Eine wesentliche Zielsetzung der Hersteller lag darin, diesem Bild entgegenzuwirken.

So gesehen haben wir es nicht nur mit einem Zeugnis regionaler Handwerkskunst zu tun, deren hoher Stand eine Präsentation auf internationale Bühne nicht zu scheuen brauchte. Die Darstellung einer volkstümlichen Kirmes, auf welcher mit deutlichem Verweis auf den Geburtsort des Prinzgemahls die Welt des Adels, das Bürgertum und die unteren Stände in harmonischer Eintracht zusammenfinden, enthält auch eine pointiert sozialgeschichtliche Aussage. Denn damit werden Formen des gesellschaftlichen Umgangs vorgeführt, die aus typisch britischer Sicht zu dieser Zeit nicht unbedingt als „very deutsch“ gelten konnten.

           

Fotos von der Kinderkulturwoche 2018