Sonnefeld – Gedenktafel

für Magister Lorenz Lang (1569)

Vgl.: https://initiative-stadtmuseum-coburg.de/sonnefeld-gedenktafel-bild-text/   Hier sind neben Details auch ein Kommentar verfügbar.

Zur Kirche: Klosterkirche Sonnefeld – Initiative Stadtmuseum Coburg (initiative-stadtmuseum-coburg.de)


Die Ortsgeschichte Sonnefelds – lateinisch campus solis – hängt eng mit der des Klosters zusammen. Die der Maria geweihte  gotische Klosterkirche stammt mit dem deutlich höheren Chor aus dem 14. Jahrhundert, (Bau  ab etwa 1327  bis 1349), das Langhaus wurde wohl im 16. Jahrhundert erbaut. Die Klosterkirche wurde 1540 evangelische Pfarrkirche. Im Jahr 1856 ließ die Gemeinde einen umfangreichen Umbau und eine Renovierung durchführen. Der Boden im Chor wurde um 60 Zentimeter höher gelegt. Die Nonnenempore und eine Trennwand wurden entfernt sowie die Gruftkirche abgetragen. Durch die Verkürzung des Langhauses um sieben Meter entstand unter Leitung herzoglichen Bezirksbaumeisters Karl Daniel Julius Girtanner aus Coburg eine neugotisch gestaltete Westfassade mit einem Giebelreiter, wie das Foto zeigt.

Die Tafel war früher (vgl. Wank 1925) in der Sakristei angebracht, heute ist sie an der Chorquerwand zu finden.


 

 

Der Text der lateinischen Inschrift [korrigiert;  Abschrift der Tafel vgl. Kommentar]:

EPITAPHIVM CLARISS: VIRO. D

LAURENTIO LANGIO

SICVT ABEL CECIDIT IVGVLATVS FRATRE CAINO,

LANGIE LAURENTI SIC CADIS, ALTER ABEL

NANQVE TVVS CAIN, CVI TE TVAQVE OMNIA TANQE

FRATRI CREDEBAN TE NECAT, IDqe VOLENS.

PRAETER AMICITIAE NOMEN IAM NIL PROPE RESTAT,

VIVE TIBI, NVLLI FIDE, DEVMQVE TIME.

VISCERA PERTEREBRAT PLVMBO MALEFIDVS AMICVS.

IMPIVS OCCIDIT FRAVDE DOLOQVE PIVM.

QVID FIT. ERINNYS AGIT PATRATA CAEDE TYRANNVM.

IPSE SVVM RIGIDO PERFORAT ENSE LATVS.

AETHERIAS DIGNVS LAVRO LAURENTIVS ORAS

OCCVPAT, HEV STYGIS MERGITVR ALTER AQVIS.

 

Der deutsche Teil:

Grabschrift dem Christlich verstorbenen Ern Lorentz Langen Furstlichen / Sechsischen Geheimten Rath 1569 Den 27 Octobris in Gott verschiden. / Wie Cain Abel würget todt / Ins brüders blüt sein Hend macht rot, / Also auch Lorentz Lang geschach, / Von einem der yhm stellett nach, / Vnd war sein tischgenoß, freündt und gesell / dem er vertrautt hett alzu viel / Aber wo ist yez freundschafft mehr: / Es ist auff erd kein treü, kein ehr. / Bleib einer still so wol er kan, / Getraü nitt viel, rüff gott nür an, / Wird dennach vnglüks gnügsam han, / Der deüffel nimmer feuern kan. Also gehts auch alhie, das der / sein Freund erscheüsst, O wie gar schwer / Strafft yhn Gott wieder, den er felle, / In sein schwert vnd ersticht sich balt / Nach dem yhn sein gewissen beisst / Also der Satan yhn hinreisst / Zur hellen. Aber Lorentz stirbt / Nach etlichen stünden vnd ererbt / Der Seelen heil vnd Seligkeit / Weil er in glaübens Bestendigkeitt / Mitt brauch des heilgen Sacrament / Entschlefft vnd nimpt ein Christlich end.

 

Quellen:

Armin Leistner: Alte Grabdenkmäler und Epitaphien des Coburger Landes – I. Teil; in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1976; S. 110 f. [Vieles ist bei der Abschrift nicht erkannt, so fehlen Buchstaben, „Q“ ist meist nicht erkannt, sondern als „P“ wiedergegeben, Abbreviaturen sind nicht verstanden etc.]

P. Lehfeldt / G. Voss: Die Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens /32: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha. Landrathsamt Coburg. Amtsgerichtsbezirk Coburg 1906; Reprint 2016; S. 92 (ohne Inschrift)

Helmut Haas: Inschriften der Stadt und des Landkreises Coburg bis zum Jahr 1650; Bindlach [Selbstverl.], 2002 [zitiert als: Haas]

Hermann Wank: Markt und Kloster Sonnefeld; Coburg 1925

Fotos: Koch


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