Inschrift am Georgenspital

(Steinweg 4, Inschrift in der Georgengasse)

 

 

Die Inschrift:

SUSCIPIT HOSPITIVM QVOD CERNIS

ALITQVE SENILIS:

IMMORTALE DECVS FAXIT IOVA SIET

CVRIA SPLENDOREM PRAEBETQVE

GEORGIVS ORTVM

ILLVD AMORIS OPVS HOC PIETATIS

ERIT

 

 

Das Chronogramm

MDCLLVVIIIII (entspricht MDCCXV, also dem Jahr 1715)

 


Wie beliebt Georg als Beschützer war, das zeigt auch das Haus am Gemüsemarkt 1, denn über dem Keilstein mit der Jahreszahl 1737 (Jahr des Neubaus des Pächterhauses) ist  ebenfalls ein Georg abgebildet – mit deutlichen Bezügen zu der Darstellung beim Georgenspital.

 

 

Warum das Patrozinium des heiligen Georg gewählt wurde, das sagt viel über Stadt und ihre Bürger aus. Zu seinen Zuständigkeiten gehören Spitäler und Siechenhäuser (vgl. Wikipedia „Georg“).

Georg (lateinisch Georgius) ist ein legendärer christlicher Heiliger, welcher der Überlieferung zufolge zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (284–305) ein Martyrium erlitt, weil er sich für unter Diokletian verfolgte Christen eingesetzt hatte und er wurde gefoltert, um ihn dazu zu bewegen, dem Christentum zu entsagen.

Erstmals wurde der heilige Georg zur Zeit der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert mit dem Begriff des Drachentöters in Verbindung gebracht, besonders durch die Legenda aurea des Jacobus de Voragine.

Georg rettete die jungfräuliche Königstochter vor einer Bestie, dem Drachen, indem er ihn schwer verletzte, wonach ihn die Jungfrau auf Geheiß zahm in die Stadt führte. Dort brachte Georg den König und das Volk dazu, sich taufen zu lassen, und anschließend erschlug er den Drachen. Die Jungfrau ist ein Opfer, das der Drache von der Bevölkerung gefordert hat. Nach dem Erschlagen des Drachen ist das Land vom Bösen befreit.


Literatur:

Hans-Ludwig Oertel  Klaus Wunderer: Salve! ein Spaziergang auf der Suche nach lateinischen Inschriften an Coburger Gebäuden und Gedenksteinen; Coburg 2014; S. 40 f.


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