Latein in Firmennamen, Markennamen, Familiennamen

  1. Lateinische Familiennamen

Lateinische Texte und Wörter klingen harmonisch, sind gefällig und erfüllen dennoch hohe Ansprüche als Sprache der Gelehrten.

Im Humanismus wurde versucht durch eine Latinisierung deutscher Familiennamen mehr Ansehen zu erzeugen. Berühmtes Beispiel ist Philipp Melanchthon, was auf Deutsch „Schwarzerde“ bedeutet.

Welche deutschen Namen sind bei den folgenden Namen zu erkennen?

Kustos (z. B. ehemalige Schülerin am Gymnasium Albertinum Coburg)

Faber (z. B. ehemaliges Ledergeschäft am Coburger Marktplatz)

Textor (Schwiegervater Goethes)

 

2. Markennamen

Schon ein einfaches Bummeln durch ein Kaufhaus wie Kaufhof oder Wörl überrascht mit lateinisch inspirierten Markennamen:

 

  • Marc Aurel (diese Damenkleider haben sicher keinen Bezug zur Philosophie, aber als Kaiser ist Marc Aurel bekannt, dann fällt auch etwas Glanz auf die Modekollektion…)

  • Casa Moda (natürlich kein klassisches Latein, aber „Modehaus“ würde zu banal klingen, weshalb „latinisiert wurde; „Mode“, italienisch „la moda“, im 17. Jahrhundert von dem französischen „mode“‎ entlehnt, dies wiederum aus dem lateinischen „modus“:‎ Art, Weise)

  • Olymp (hierbei ist an die Götterwelt, weniger an den Berg zu denken; damit ist die Marke dadurch „göttlich“)
  • Nike (griechische Siegesgöttin verleiht der „Sportkleidung“ die Aura von Siegern)
  • Opus (sonst wird Opus für Kunstwerke wie „das neueste Opus des Komponisten“ verwendet; so soll diese Kleidung offensichtlich von einer „Klamotte“ zum Kunstwerk werden)
  • Maximo (zwar in vielen Sprachen üblich, stammt aber aus dem Lateinischen)
  • Eterna (im Lateinischen zwar „aeterna“ geschrieben, aber trotzdem denkt man daran, dass die Klamotten ewig gut aussehen – wohl weniger, dass die ewig halten)
  • Cinque (lateinische ursprünglich „quinque“, aber was soll’s?)

3. Firmennamen  mit Bildungen aus lateinischen Wörtern

 

  • am auffälligsten ist sicher die Gesundheitsbranche, wo „vita“, „sanitas“ etc. Pate für Namen von Fitness-Centern oder Drogerien etc. stehen: Vitadrom
  • Firmen nehmen offenbar gerne lateinische Wörter, weil dies Seriosität verleiht…  („convocare“ meint hier „berufen“, so werden Jobs überhöht, denn von „Berufung“ spricht man vielleicht eher bei Priestern, Künstlern etc.)

 

 

 

 

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