Wir trauern um Werner Stubenrauch

Werner Stubenrauch – in der Coburger Kunst- und Kulturszene war er ein bekanntes Gesicht, bei Ausstellungen, als Theaterfreund, aber auch als wahrnehmbarer Akteur und Ratgeber und vor allem für lange Jahre als Geschäftsführer der Initiative Stadtmuseum Coburg. Eine Tätigkeit, bei der seine Begeisterung für Kultur und Geschichte sich gut mit dem beruflichen Hintergrund des Steuerberaters vereinte.

Zudem kennen wir Werner Stubenrauch als einen Zauberer der Fotografie. Nur mit seinem Smartphone und unter alleiniger Nutzung der solchen Apparaten eigenen Gestaltungs- und Verfremdungsmittel gelangen ihm Impressionen und Stadtansichten, bei welchen Sehgewohnheiten im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen gerieten. Seine Ausstellungen fanden begeisterten Zuspruch. Die letzte wurde im Mai und Juni dieses Jahres unter dem Titel „au contraire II“ COBURG aus etwas anderer Sicht“ im Ausstellungsforum „Rückert 3“ der Initiative Stadtmuseum gezeigt.

Werner Stubenrauch gehörte zu den bewundernswerten Menschen, in deren Umgebung es nie laut wurde. Auch in Situationen, in welchen bei manchen die Zügel der Emotionen sich zu lockern drohten, war er stets mit einem freundlichen Wort zur Stelle. Diese Kraft des Ausgleichs, die Fähigkeit, im positiven Sinne über den Dingen zu stehen, hatte in gewisser Weise auch zu tun mit der Erfahrung eines jahrzehntelangen Kampfes mit einer schweren Krankheit. Wo andere in Verzweiflung fallen, fand er immer wieder die Kraft zu einem neuen Anfang. Mit jedem Jahr, das ihm das Leben immer wieder auf das Neue schenkte, sah er nicht die Einschränkungen, die es mit sich brachte, sondern den Gewinn. Bis in seine letzten Tage hinein.

Jetzt hat ihn die Krankzeit doch eingeholt. Wir betrauern den Verlust eines loyalen und wertvollen Begleiters und Freundes. Und doch gab es für ihn mmer einen Funken Hoffnung. Auch angesichts des nahen Todes blieb Werner Stubenrauch sich und dem ihm eigenen Optimismus treu: „Was soll ich denn verzweifeln, ich bin eher darauf gespannt, was da noch kommen könnte.“ Und so wollen wir die Erinnerung an ihn bewahren.

Rupert Appeltshauser