Felix Draeseke

Es ist der erste – und einzige! – Komponist, dem wir auf unserem Rundgang begegnen.

Er war auf der Suche nach einer neuen musikalischen Richtung – abseits der Wege, die seine Zeitgenossen Franz Liszt, Richard Wagner oder Johannes Brahms beschritten. Er gehörte im deutschsprachigen Raum zu den bedeutendsten Vertretern der Musik seiner Zeit.

Obwohl die Kompositionen Felix Draesekes von den Kritikern meist wohlwollend aufgenommen worden sind, gelang ihm zu Lebzeiten der Durchbruch aber nicht. Er musste sich damit bescheiden, „stets gegen den Strom zu schwimmen“, wie Draeseke selbst schreibt.

 

Geboren wurde Felix Draeseke am 7. Oktober 1835 im Haus Marktplatz 9„ Sein Vater ist Hofdiakon an der Coburger Hofkirche; seine Mutter lernt der junge Felix nie kennen, denn sie stirbt nur acht Tage nach seiner Geburt. Obwohl er im Alter von fünf Jahren an einer Mittelohrentzündung erkrankte, die nie wirklich ausheilte und sein Gehör nachhaltig schädigte, begeisterte sich der junge Draeseke sehr für die Musik, erlernte das Klavierspiel und schrieb als Achtjähriger sein erstes Klavierstück. Obwohl der Vater zunächst sehr skeptisch ist, erlaubt er dem Jungen Kompositionsunterricht zu nehmen und willigt schließlich in ein Musikstudium ein. Im April 1852 trat Draeseke ins Leipziger Konservatorium ein.

In Leipzig schließt sich Draeseke den Anhängern von Wagner und Liszt an, macht in Berlin Bekanntschaft mit Hans von Bülow und kann schließlich in Weimar Liszt für seine Kompositionen interessieren. Über Liszts Vermittlung kommt Draeseke mit Richard Wagner in Kontakt, den er 1859 in Luzern besucht, wo er die Vollendung des “Tristan“ mitverfolgt.

Auf diese “Lehrzeit“ folgen die Wanderjahre für den Komponisten. Felix Draeseke geht 14 Jahre ins Ausland und besucht Frankreich, Spanien, Nordafrika und die Schweiz.

Schließlich lässt er sich in Dresden nieder, wo er Kompositionslehrer am königlichen Konservatorium wird. Draeseke genießt zwar einen hervorragenden Ruf als Dozent – der sächsische

König verleiht ihm den Professorentitel und die Universität Berlin den Ehrendoktorhut, die Anerkennung als Komponist bleibt ihm allerdings versagt. Nicht einmal in Coburg werden seine Opern „Herrat“ und “Merlin“ mehr als einmal aufgeführt. Erst in jüngster Vergangenheit ist Draesekes Werk wiederentdeckt worden.

Taub und völlig zurückgezogen stirbt er am 26. Februar 1913 in Dresden.

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Draeseke