Salvatorkirche und Salvatorfriedhof

Der Salvatorfriedhof war 1494 angelegt worden und wurde 1866 aufgelassen. 1605 entstanden die Bogengänge, unter denen vornehmere Coburger beigesetzt worden sind und das Renaissancetor mit der Christusstaue (Salvator). Seit 1984 besteht hier eine Parkanlage, in die Grabsteine und Architekturfragmente mehr unter dekorativen Gesichtspunkten integriert wurden als aus historischen Gegebenheiten oder gar aus Pietät. Nach der Auflassung wurde die Fläche durch die Neubauten des Alexandrinums und der Turnhalle 1967 und den Erweiterungsbau 1985 verkleinert. (vgl.: Morsbach / Titz: Stadt Coburg – Denkmäler in Bayern, München 2006; S. 278/9). Viele Schüler erinnern sich noch, dass sich im Erdaushub Knochen befanden, die teilweise mitgenommen worden sind.

Auch hier werden von den zahlreichen Grabdenkmälern bzw. Epitaphien nur die mit ausschließlich lateinischer Inschrift ausgewählt. Nicht berücksichtigt werden deshalb deutsche Inschriften, selbst wenn kurze lateinische Wendungen integriert sind.

Auf den untergeordneten Seiten werden diese Epitaphien nach Möglichkeit mit Abbildung, Text, Übersetzung und Anmerkungen/Kommentar geboten.

Sie werden nach ihren Standorten aufgeteilt, damit sie an Ort und Stelle leicht zu finden sind:

Außerdem wird die Bauinschrift aufgeführt.

Prinzipiell unterscheidet man

  • Grabmäler, die an der Begräbnisstätte stehen,
  • von Epitaphien, wenn der Verstorbene, an den erinnert wird, an anderer Stelle beerdigt worden ist.

Manchmal ist dies schwer zu unterscheiden und Grabmäler wurden auch versetzt, stehen also nicht am ursprünglichen Ort. Da es hier vornehmlich um die lateinischen Texte geht, ist es eher unerheblich, ob der Stein disloziert worden ist.

Wenn man den Kreis der Personen betrachtet, so fällt auf, dass es sich nicht um Adelige wie etwa in Kirchen, also in Schottenstein oder in Ahorn etc., handelt, wohl aber um eine bürgerliche Elite von Beamten, Lehrern und Geistlichen neben wohlhabenden Bürgern. Sogar Verwandtschaften lassen sich feststellen wie Vater und Tochter oder Schwiegersohn.

Teilweise handelt es sich um Familienbegräbnisstätten, die durch die Familie von der Stadt erworben worden sind.

 

Ein typischer Aufbau:

Nennung des Verstorbenen mit Titeln

Verwandte und Ehefrauen

Bestandteile der Epitaphien und Grabmäler sind auch (Familien-)Wappen  sowie Schmuck und Symbole der vanitas.

Schließlich müssen noch die Abkürzungen betrachtet werden, die Anleihen an antike römische Grabsteine (wie DOM = deo optimo maximo, was auf den „heidnischen“  Jupiter deutet) aufzeigen, aber auch zur Zeit des Verfassens üblich waren wie A. D. (Solche Zeitangaben gab es in der Antike noch nicht!)


Literatur:

Armin Leistner: Alte Grabdenkmäler und Epitaphien des Coburger Landes – II. Teil; in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1977; S. 114  ff. (= Salvatorkirche)

Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band IV.48); München 2006 [zitiert als: Morsbach / Titz]; S. 278

Foto: Koch 2023

 

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