Inschrift an der Veste

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Veste Coburg im Jahre 1225 in einer Urkunden-Übersetzung mit dem Wort sloss. Vermutlich bestand die Anlage bereits damals aus der im Osten gelegenen Hauptburg mit Bergfried, Palas und Kapelle und einer Vorburg im Westen. 1671 wurde das Prunkportal vor dem südlichen Haupttor vollendet und 1859 die steinerne Brücke zum Haupttor errichtet.

 

Auf diesem barocken Prunkportal befindet sich die Inschrift zum Bau 1671:

 

Gloria in excelsis Deo (laut Lehfeld /Voss, aber im Feld nicht vorhanden) Ehre sei Gott in der Höhe!
Q. D. B. V [Quod Deus Bene Vertat] Gott möge es gut wenden!
Ingressum arcis nova structura firmandum ornandumque susceperat Es hatte unternommen, den Eingang zur Burg durch einen neuen Bau zu stärken und zu schmücken
optimus et felicissimus Princeps Friedericus Guiliemus Dux Saxoniae Juliae Cliviae et Montium etc. der beste und durchlauchtigste Fürst Friedrich Wilhelm, Herzog von Sachsen, Jülich, Cleve und Berg
Sed morte praerentus executionem transmisit ad Tutores filii quem non magis suspicati Nominis et Principalis fortunae, Aber durch den Tod gehindert übertrug er die Ausführung den Vormündern seines Sohnes, des einzigen, den er zum Erben seines erhabenen Namens und seines fürstlichen Glückes
Quam virtutis et pietatis paternae et avitae haeredem reliquit unicum. Sowohl als auch der väterlichen und großväterlichen Tugenden und ihrer Pietät hinterließ.
Statitque opus anno Christiano MDCLXXI Jesu Es steht daher das Bauwerk seit dem Jahr 1671 auf Befehl
Et auctoritate Johann Georgii II. S. R. I. Electoris und unter der Autorität der Brüder Georg II., Kurfürst des Heilgen Römischen Reichs,
et Mauritii fratrum Ducum Saxoniae Juliae Cliviae et Montium. Und Moritz, beide Herzöge von Sachsen, Jülich, Cleve und Berg.
His Heroibus Tutoribus et Principi Juveni prosperu et felicia omnia Dass diesen heldenmütigen Vormündern und dem fürstlichen Jüngling zum Heil und Segen gereichen möge,
viator precare. darum bete, Wanderer!

 

Luther und die Veste

Mit der Veste ist der Name Martin Luther fest verbunden. So gibt es das lebensgroße Lutherbild von Lucas Cranach dem Jüngeren in den Kunstsammlungen, das Lutherzimmer, die Lutherkapelle am Fürstenbau (Fertigstellung 1923) und das Lutherdenkmal „Licht und Kraft“ (Hans Klett 1913)

An Luther erinnert außerdem das Lutherdenkmal von Edmund Meusel auf der Veste aus dem Jahr 1930, denn 1530 hatte sich Luther ja während des Reichstags zu Augsburg auf der Veste aufgehalten. Hier arbeitete er an Übersetzungen von Teilen der Bibel ins Deutsche und dachte intensiv über den 117. und 118. Psalm nach. Vor allem der Psalm 118 – sein Lieblingspsalm – war ihm so wichtig, dass er einen Vers an die Wand schrieb: »Ich werde nicht sterben, sondern des Herrn Werke verkündigen.«

 

Der Text – non moriar, sed vivam et narrabo opera Domini – stammt aus dem oben genannten Psalm 118, die Übersetzung lautet:

Ich werde nicht sterben, sondern leben und von den Werken des Herrn erzählen.

 

Daneben könnte man noch weitere lateinische Zeugnisse erwähnen wie das folgende:

 

Quellen:

Thilo Krieg: Geschichte des Veste Coburg; Coburg 1924

Wikipedia

https://www.coburg.de/startseite/950Jahre/sehenswuerdig/Veste-Coburg.aspx

Alle Fotos von: Dieter Koch


Zuschriften bitte an: Coquus22@gmail.com (Administrator)

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