Urkunde von Berthold von Henneberg:

Nos Bertoldus Dei gratia Comes de Henneberg tenore presentium publice profitemur, quod divinae remunerationis intuitu villam desertam dictam Bluomenrod apud Arnoldum de Coburg et filios sororis eiusdem hospitali in Coburg comparatam a nobis in feodo procedentem matura deliberatione prehabita, nec non de consensu et voluntate libera Heinrici primogeniti nostri charissimi appropriandam duximus et donamus justo proprietatis titulo perpetuo possidendam. Praesentium testimonio literarum sigilli nostri robore munitarum. Datum Slusingen Anno Domini MCCCXVII in die beatae Ceciliae virginis.

Text nach: G. P, Hönn: Sachsen=Coburgische historia in zweyen Büchern; Frankfurt und Leipzig 1700; Seite 206 f.

Übersetzung:

Wir Bertholdus, von Gottes Gnaden Graf von Henneberg, gestehen gemäß den Anwesenden öffentlich, dass wir wegen der göttlichen Vergeltung den genannten Einödhof Blumenrod, der bei Arnold von Coburg und den Söhnen der Schwester desselben für das Hospital in Coburg erworben worden war, durchaus mit der Zustimmung und dem freien Willen unseres liebsten Heinrichs des Erstgeborenen für aneignenswert gehalten haben, nachdem von uns eine reifliche Überlegung vorgehalten worden war, und dass wir ihn, der wegen des fortwährenden rechtmäßigen Titels des Eigentums besitzenswert ist, geschenkt haben.

Mit dem Zeugnis der Anwesenden befestigten Buchstaben  mit der Kraft unseres Siegels.

Gegeben zu Schleusingen im Jahre des Herrn 1317 am Tag der seligen Jungfrau Cecilia.

 

Die Urkunde wurde von Berthold VII der Weise (1272 bis 13. April 1340 in Schleusingen) aus der Linie Henneberg-Schleusingen gegeben.  Dieser erwarb im Jahre 1312 durch Heiratspolitik, nämlich  durch die Heirat seines Sohnes Heinrich VIII. mit Jutta von Brandenburg, die Pflege Coburg für das Haus Henneberg zurück, was seinen Herrschaftsbereich praktisch verdoppelte.

 

Abbildung: Zeichnung des Siegels des Grafen Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen im Jahre 1315 [aus Wikipedia]

 

Text nach:

Nos Berhtoldus dei gratia Comes de Hennemberg tenore praesentium publice profitemur, quod divinae remunerationis intuitu villam desertam dictam Bluomenrode apud Arnoldum de Koburg et filios sororis eiusdem Hospitali in Koburg comparatam a nobis in feodo procedentem matura deliberatione praehabita necnon de consensu et voluntate libera Heinrici primogeniti nostri karissimi appropriandam duximus et donavimus iusto proprietatis titulo perpetuo possidendam. Praesentium testimonio litterarum sigilli nostri robore munitarum. Datum Slusingen anno Domini

MCCCXVII in die beatae Ceciliae virginis.

Worterklärungen:

Comes Graf
remunerationis remuneratio Vergeltung, Erkenntlichkeit
quod Faktisches quod: dass
intuitu (mit Gen.) wegen
desertam von deserere: verlassen deserta(m) villa(m): Einödhof
necnon durchaus
primogeniti von primus und genitus (PPP zu gignere) erstgeborener
appropriandam proprius: eigen

appropriare: aneignen

approprianda(m):

Gerundiv: aneignenswert

duximus ducere: halten für
sigilli sigillum Siegel
beatae beatus glücklich; hier: selig

 

Quellen /Literatur:

G. P, Hönn: Sachsen=Coburgische historia in zweyen Büchern; Frankfurt und Leipzig 1700; Seite 206 f.

Heinz Pellender: Chronik der Stadt und der Veste Coburg; Coburg 1984 [darin: lat. Urkunden: ]


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