Epitaphien und Grabmäler in der Grufthalle

A) Johann May

Johann May,  geb. 1592 in Römhild und gestorben 1671, in latinisierter Form Majus, war Doktor der Medizin, Leibarzt am Hofe und Stadtphysikus zu Coburg. Er war verheiratet, seine Ehefrau hieß Sabina. Die Tochter Anna Sabina wird im nächsten Epitaph auf der Seite unten gewürdigt.

AETERNITATIS./IN HOC DORMITORIO/STEINACCERIANO/ REQUIESCIT ETIAM GENER, /

In diesem Schlafhaus der Ewigkeit der Familie Steinacker ruht auch der Schwiegersohn

EXPERIENTISSIMUS VIR, / JOHANNES MAJUS, / RÖMHILDENSIS,

der sehr erfahrene Mann, Johannes May aus Römhild,

MEDICINAE DOCTOR CELEBERRIMUS, /

der in der Heimat sehr gefeierte Doktor der Medizin

PHYSICUS IN PATRIA, DEIN HIC COBURGI /

und Stadtphysicus, danach hier in Coburg

ORDINARIUS, ATQUE PER ANNOS L. /

Ordinarius und 50 Jahre hindurch

PRACTICUS FELICISSIMUS:/

tätig und sehr glücklich

MARITUS QUATUOR UXORUM /

Ehemann von vier (Gattinnen)

NATALIUM SPLENDORE, MORUMQUE /

durch das Ansehen im Bezug auf die Geburt und die Sitten 

CANDORE SUSPICIENDARUM: /

TRIUM LIBERORUM PATER: /

Vater dreier Kinder 

SEPTEM EX FILIA NEPOTUM AVUS: /

und Großvater von sieben Enkeln von der Tochter

ET DUORUM PRONEPOTUM PROAVUS: /

und Urgroßvater von zwei Urenkeln 

NATUS V. CAL. OCTOBR. MDXCII. /

geboren am 5. Tag vor den Kalenden des Oktober (27. September)

PIE DENATUS V. EID. JUNII. MDCLXXI. /

in Frömmigkeit gestorben am 5. Tag vor den Iden des Juni 1671

CUM VIXISSET ANN. LXXIX. /

nachdem er 79 Jahre gelebt hatte.

JOHANNES JACOBUS GIHNLINUS. /

Johannes Jakob Gihnlein
CONSISTORI[I]. DUCALIS SECRETARIUS, /

Sekretär des herzoglichen Rates

EIUSDEMQUE UXOR ANNA SABINA /

 und desselben Gattin Anna Sabine

SOCERO ATQUE PATRI / DESIDERATISSIMO /

haben dem sehr vermissten Schwiegervater und Vater

MONUMENTUM ISTHOC MOERENTES / PONI CU/RARUNT.«

als diesen Betrauernden Sorge getragen, dass dieses Monument hingestellt wird.

moerere = maerere: trauern; curarunt = curaverunt

zum Text:

vgl. Foto des Epitaphs

Johann Hoffmann: Leichenpredigt – Jesus medicus omni virtute medicarum genere florens; […] Des weiland Edlen / HochEhrnvesten/ und hochgelehrten / Hn. Johann May/ Med. Doct. und eine geraume Zeit hero wohlbestellten/auch wohlverdienten Stadt-Physici alhie zu Coburg […], erschienen bei Johann Conrad Mönch, Coburg, 1671; Seite 64

Armin Leistner: Alte Grabdenkmäler und Epitaphien des Coburger Landes – II. Teil; in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1977; S. 114  ff. (= Salvatorkirche); S. 136/7

B) Anna Sabina Gihnlein

Anna Sabina Gihnlein, verw. Reineck, geb. May; geboren 1626, gestorben 1706

Der Stein ist etwas verwittert, Teile sind nicht mehr lesbar.

Sie war die Tochter des Dr. der Medizin Johann May, die in erster Ehe den Amtskastner und Hausvogt Christoph Reineck  und 1680 in zweiter Ehe den Konsistorial-Sekretarius und Gerichts-Aktuarius und späteren Amtmann Johann Jakob Gihnlein zu Neustadt an der Heide heiratete. Die zweite Ehe dauerte nur kurze Zeit. Schon 1681  verunglückte Gihnlein tödlich, als sich beim Besteigen seines Pferdes ein Schuss aus seiner Pistole löste.

TERRA HAC / QVIESCUNT/OSSA / ANNAE SABINAE/ROM-
HILDENSIS / NATAE MAIO-STEINACCERIAE / NUPTAE / I. / CHRISTO-
PHORO REINICK, / ADMINISTRATORI AULAE COBURGENSIS. II. /
JOHANNI JACOBO GIHNLEIN,/PRAEFECTO AD ERICAS NEOSTAD/EX
QVIBUS / VARA HOMINUM FIECITATE / MATER / AVIA / PROAVIA /
AMPLEXA EST / SEPTEM LIBEROS / SEPTENDECIM NEPOTES / QVIN-
DECIM PRONEPOTES / OBDORMIVIT / IN DOMINO / COBURGI /
OCTOGENARIA MAIOR / ANNAE SALUTIS REPARATAE / MDCCVI, /
QVAM LUGENT POSTERI, / VENERUNTUR/ PROBI / (Rosette).

Literatur:

Armin Leistner: Alte Grabdenkmäler und Epitaphien des Coburger Landes – II. Teil; in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1977; S. 114  ff. (= Salvatorkirche); S. 95 ff.


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