Sonnefeld – Gedenktafel für Magister Lorenz Lang
(1569)
Die Ortsgeschichte Sonnefelds – lateinisch campus solis – hängt eng mit der des Klosters zusammen. Die der Maria geweihte gotische Klosterkirche stammt mit dem deutlich höheren Chor aus dem 14. jahrhundert, (Bau ab etwa 1327 bis 1349), das Langhaus wurde wohl im 16. Jahrhundert erbaut. Die Klosterkirche wurde 1540 evangelische Pfarrkirche. Hauptschmuck der Kirche bilden drei
Der Text der lateinischen Inschrift:
EPITAPHIVM CLARISS: VIRO. D
LAURENTIO LANGIO
SICVT ABEL CECIDIT IVGVLATVS FRATRE CAINO,
LANGIE LAURENTI SIC CADIS, ALTER ABEL
NANQVE TVVS CAIN, CVI TE TVAQVE OMNIA TANQE
FRATRI CREDEBAN TE NECAT, IDqe VOLENS.
PRAETER AMICITIAE NOMEN IAM NIL PROPE RESTAT,
VIVE TIBI, NVLLI FIDE, DEVMQVE TIME.
VISCERA PERTEREBRAT PLVMBO MALEFIDVS AMICVS.
IMPIVS OCCIDIT FRAVDE DOLOQVE TIVM.
QVID FIT. ERINNYS AGIT PATRATA CAEDE TYRANNVM.
IPSE SVVM RIGIDO PERFORAT ENSE LATVS.
AETHERIAS DIGNVS LAVRO LAURENTIVS ORAS
OCCVPAT, HEV STYGYS MERGITVR ALTER AQVIS.
Der deutsche Teil:
Grabschrift dem Christlich verstorbenen Ern Lorentz Langen Furstlichen / Sechsischen Geheimten Rath 1569 Den 27 Octobris in Gott vetschiden. / Wie Cain Abel würget todt / Ins brüders blut sein Hend macht rot, / AIso auch Lorentz Lang geschach, / Von einem der yhm stellen nach, / Vnd war sein tischgenoß, freund und gesell / dem er vertrautt hett alzu viel / Aber wo ist ycz freundschafft mehr: / Es ist auf erd kein treu, kein ehr. / Bleib einer still, so wol er kan, / Getrau nitt viel, ruff gott nur an, / Wird dennach vnglücks gnugsam han, / Der deuffel nimmer feuern kan. Also gehts auch alhie das der / sein Freund erscheusst, O wie gar schwer / Strafft yhn Gott wieder, den erfelle, / In sein Schwert vnd ersticht sich balt / Nadi dem yhn sein gewissen beisst / Also der Satan yhn hinreisst / Zur hellen. Aber Lorentz stirbt / Nach etlichen stunden vnd ererbt / Der Seelen heil vnd Seligkeit / Weil er in glaubens Bestendigkeit / Mitt brauch des heilgen Sacrament / Entschlefft vnd nimpt ein Christlich end.
Quellen:
Haas, Helmut: Inschriften der Stadt und des Landkreises Coburg bis zum Jahr 1650; Bindlach [Selbstverl.] 2002
Armin Leistner: Alte Grabdenkmäler und Epitaphien des Coburger Landes – I. Teil; in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1976; S. 110 f. [Vieles ist bei der Abschrift nicht erkannt, so fehlen Buchstaben, „Q“ ist meist nicht erkannt, sondern als „P“ wiedergegeben, Abbreviaturen sind nicht verstanden etc.]
P. Lehfeldt / G. Voss: Die Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens /32: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha. Landrathsamt Coburg. Amtsgerichtsbezirk Coburg 1906; Reprint 2016; S. 92 (ohne Inschrift)
Helmut Haas: Inschriften der Stadt und des Landkreises Coburg bis zum Jahr 1650; Bindlach [Selbstverl.], 2002 [zitiert als: Haas]
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