KURZE EINFÜHRUNG IN DIE UNTERSCHEIDUNG VON MÜNZEN UND MEDAILLEN

Neben den normalen, für den den Umlauf bestimmten Münzen wurden seit dem 16. Jahrhundert auch Gedenkmünzen zu den verschiedensten Anlässen herausgegeben, die echte Geldstücke waren, auch wenn sie kaum als solche verwendet wurden. Zu denken ist hier an bundesdeutscher Gedenkmünzen, die zum Nennwert ausgegeben, aber kaum im normalen Zahlungsverkehr anzutreffen waren wie 1962 zum Germanischen Nationalmuseum 0der zum Mauerfall 30 Jahre danach:

Man unterscheidet bei solchen Münzen eine Vorder- sowie eine Rückseite. In der Numismatik wird unter dem Begriff Revers immer die Rückseite einer Münze, auch Wertseite genannt, verstanden.  Die Vorderseite wird als Avers bezeichnet.

Bei den modernen Euro-Münzen dagegen wird die einheitliche Wertseite der Euromünzen als Vorderseite  bezeichnet, die Rückseiten dagegen werden von den einzelnen Ländern mit typischen Motiven gestaltet (vgl. die Abbildung).

Medaillen hingegen sind Prägungen, die nicht als Geld im Sinne von ,,Zirkulationsmitteln“ fungieren sollen, auch wenn sie aus Edelmetallen gefertigt wurden und einen Metallwert verkörperten.

  • Unter ,,Medaglia“ hatte man im mittelalterlichen Italien alte, nicht mehr kursfähige Münzen bezeichnet.
  • Vom 15. bis zum 18. Jahrhundert wurden vereinzelt ,,medaillenförmige Taler“ oder auch „talerartige Medaillen“ geprägt, die nicht immer eindeutig unter ,,Geld“ oder ,,Medaille“ einzuordnen sind.
  • Barock und Renaissance lieferten dann aber eine Fülle von herrlichen Medaillen, die zu verschiedensten Ereignissen speziell entworfen und geprägt worden sind.
  • Sie dienten zur Erinnerung an Ereignisse, aber auch als Auszeichnungen.
  • Im Sport werden Medaillen bei Siegerehrungen ausgegeben werden.

Medaillen kann prinzipiell jedermann für jeden Anlass prägen lassen. So auch die Initiative Stadtmuseum mit dem „Mohrentaler“ zur Unterstützung ihrer Ziele:

Von dieser Möglichkeit machen also viele kommerzielle Firmen Gebrauch und lassen Stücke zu allen möglichen Anlässen in privaten und auch staatlichen Münzstätten herstellen, doch nicht zur Ehrung von Mitarbeitern, sondern um Gewinn zu machen.

Um nun dies zusammenzufassen (weitgehend Zitate aus W. Mehlhausen a. a. O. S. 42/43), noch einmal eine Unterscheidung zwischen Münzen und Medaillen:

  • Eine Münze ist ein gesetzliches Zahlungsmittel. Daher darf eine Münze ausschließlich vom Inhaber des Münzrechts herausgegeben werden.
  • Eine Medaille ist kein gesetzliches Zahlungsmittel und darf sich somit nicht Münze nennen. Jeder kann eine Medaille prägen oder herausgeben.
  • Allerdings sind die Grenzen teilweise fließend.

Die beiden Exemplare, die hier besprochen werden, sind als Medaillen zu bezeichnen. Zu beiden Herzögen gibt es aber auch zahlreiche Münzen.


Literatur:

Walter Holz: Lexikon der Münzabkürzungen; München 1981 (Stadtbücherei: EbmHol)

Wolfgang J. Mehlhausen: Handbuch Münzsammeln; Regenstauf 2008 (Stadtbücherei: Ebm1 Mehl)

Münzen und Medaillen

https://de.wikipedia.org/wiki/Medaille

https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/sammlungen/muenzen-und-medaillen/

https://pecunia.zaw.uni-heidelberg.de/NumiScience/muenzlegenden-verstehen-1

https://de.wikipedia.org/wiki/Revers_(Numismatik)

http://www.sammler.com/mz/rom.htm#Inschriften

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzpr%C3%A4gung#cite_note-2


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